lunes, 5 de julio de 2010

Landesverweis für langjährigen britischen Missionar

05.07.2010

Peru: Landesverweis für langjährigen britischen Missionar

Die Infostelle Peru unterstützt das umweltpolitisches Engagement
katholischer Ordensleute in Peru

Der 62-jährige Ordensbruder Paul McAuley soll nach 30 Jahren pastoraler Tätigkeit in Peru des Landes verwiesen werden. Das Mitglied des Ordens der De Lasalle-Schulbrüder erhielt die Anweisung des peruanischen Innenministeriums, binnen 7 Tagen das Land zu verlassen.
Die Informationsstelle Peru e.V. protestiert gegen diese Maßnahme der peruanischen Regierung und weist darauf hin, dass vermehrt kritische Ordensleute in Peru zur Zielscheibe der peruanischen Regierung werden.
Unterstützung für einen langjährigen Missionar
McAuley, ein britischer Staatsbürger, lebt seit 30 Jahren in Peru. Lange Jahre baute er eine Fe y Alegría-Schule in einem Armenviertel der Hauptstadt Lima auf, bevor Paul McAuley vor 10 Jahren im Amazonas-Tiefland eine neue Mission übernahm. In der Provinzhauptstadt Iquitos gründete er einen Verein zum Schutz der Umwelt , „ Red Ambiental Loretana“, und wurde schnell zu einer weit gehörten Stimme gegen die ungezügelte Ausbeutung des Amazonas-Beckens durch Holz-, Erdöl- und Erdgasfirmen. McAuleys Engagement hat wesentlich dazu beigetragen, dass eine Abholzungskonzession 2004 vom peruanischen Verfassungsgericht widerrufen wurde und dass ein kürzlich gefundenes Leck der argentinischen Erdölfirma Pluspetrol publik wurde.
Dieses umweltpolitische Engagement kostet ihm nun die Aufenthaltsgenehmigung: Nach Angaben des Innenministeriums agiert McAuley entgegen seiner Aufenthaltsgenehmigung als katholischer Ordensmann. Durch seine Tätigkeit würde er die Sicherheit des Staates, die öffentliche Ordnung und die Landesverteidigung gefährden. Laut peruanischem Gesetz hat John McAuley nun 7 Tage Zeit, um Peru zu verlassen.
Auch andere Priester und Ordensleute gefährdet
Hintergrund der Ausweisung eines langjährigen verdienten katholischen Missionars ist die Priorität der peruanischen Regierung, die Rohstoffe des Landes ungezügelt und unter Missachtung der Rechte der indigenen Bevölkerung auszubeuten. Immer wieder kommt es deswegen zu gewaltsamen Konflikten – am 5. Juni 2009 kamen bei der Kleinstadt Bagua 33 Menschen bei einem Zusammenstoss zwischen Indigenen und Polizei ums Leben.
Das umweltpolitische Engagement peruanischer Ordensleute und Bischöfe auf der Seite der indigenen und lokalen Bevölkerung ist der peruanischen Regierung dabei ein Dorn im Auge. Mehrmals wurden die Bischöfe Daniel Turley (Chulucanas), José Luis Astigarraga (Yurimaguas) und der Jesuit Francisco Muguiro aus Jaén öffentlich als „falsche Christen“ beschimpft und sogar legal wegen Volksverhetzung angeklagt. Da Astigarraga und Muguiro gebürtige Spanier sind bzw. der US-Amerikaner Turley inzwischen peruanischer Staatsbürger ist, konnte die Regierung sie nicht ausweisen lassen. Gegen den Pfarrer der Gemeinde Barranquita in der Prälatur Yurimaguas, den ialienischen Passionistenpater Mario Bertolini, dagegen läuft ebenfalls ein Ausweisungsverfahren. Mario Bertolini hat sich auf der Seite der Kleinbauern gegen die Vergabe einer Konzession zum Anbau von Agrartreibstoff an die größte Unternehmerfamilie Perus gestellt.

1 comentario:

eugenio dijo...

Danke Hildegard für deine Aktivitäten zur Unterstützung des Missionars Paul Mc Auley.
Auch wir vom Freundeskreis Peru amazonico e.V. sind auf seiner Seite