lunes, 2 de junio de 2008

Volksgericht II








Die Fotos sprechen für sich. Sie zeigen ein echtes - kein symbolisches - Dorfgericht in einem Andendorf, rund 10 Busstunden von Cusco entfernt. Der junge Mann wurde beim Stehlen erwischt. Zur Strafe muss er im Watschelgang, halbnackt und mit einem Schild bedeckt "Ich bin ein Dieb aus dem Dorf Vista Alegre" mehrmals die Runde machen, an den Dorfbewohnern vorbei, die einen Kreis gebildet haben. Der "Gerichtspräsident" fragt, ob jemand etwas zu Gunsten des Angeklagten vorbringen könne. Ein Cousin des jungen Burschen spricht darauf hin. Anschliessend berät ein Ältestengremium. Am wahrscheinlichsten sei, so erklärte mir mein lokaler Begleiter, dass der Junge ausgepeitscht werde zur Strafe.
Selbstjustiz oder auch indigene Justiz ist ein wichtiges Thema in Peru. Da die Justizbehörden nicht in allen Dörfern erreichbar sind, oder aber der Korruption bezichtigt werden, greifen viele Menschen in den Anden zur Selbstjustiz. Dabei kann es auch zu Morden kommen - wie es in der Kleinstadt Ilave vor 5 Jahren der Fall war. Für die Menschenrechtsgruppen ist die Selbstjustiz ein schwieriges Thema, vor allem wenn die kulturelle Komponente im Spiel ist: das Recht auf kulturelle Eigenständigkeit trifft auf das Recht auf körperliche Unversehrtheit.

1 comentario:

pd dijo...

la verdad es que entendí sólo la primera frase: las fotos hablan por sí mismas.
jajajja o no???

Un abrazo!